18-01-05 Fairlie-LakeTeKapo

Heute geht‘s zum Lake Tekapo, zum schönen blauen See, auf den ich mich am meisten gefreut habe – und ausgerechnet heute regnet es! Richtig angefangen hat es erst kurz bevor wir starten wollen. Aber sind wir doch zufrieden, es ist wirklich erst der zweite richtige Regentag überhaupt auf unserer ganzen bisherigen Reise und wir sind nun den 49. Tag mit dem Camper unterwegs. Eigentlich haben wir auch keine Eile, es sind nur 43 Kilometer bis Lake Tekapo und unterwegs lockt kein Lookout, um die nun immer aufregender werdende Aussicht zu bewundern. Nebel und Regenwolken hängen über alle Hügel herunter und begrenzen die Sicht auf die nächsten paar hundert Meter. Das grandiose Panorama auf dem Burkes Pass, das es mir so angetan hat, muss ich mir nun halt selbst aus meiner Erinnerung dort an den Horizont malen: jene goldgelbe, karge Ebene, durchzogen von grünen Tannenreihen, die manchmal die Strasse säumen und in der Ferne die schneebedeckten Neuseeländischen Südalpen, welche als leuchtenden Kranz das Bild umrahmen. Dann kommt man von der Höhe wieder etwas hinunter und der erste Blick auf den See enttäuscht ebenfalls. Wo ist seine schöne, türkisblaue Farbe? Gespeist wird er von den Südalpen mit dem Aoraki mit seinen 3’750 Metern, als höchstem Berg des Massivs und seinen Gletschern und die Mineralien in diesem Gestein bewirken die wunderschön hellblaue bis fast Türkisfarbe, aber die Sonne muss dazu auch mitspielen.

Fairlie-Lake TeKapo

 

Wir sind viel zu früh da, der Weg war ja nicht so weit und so kehren wir im Dörfchen in einem Café ein und ich bekomme endlich einmal einen schön verzierten Cappuccino, wie ich diese bis jetzt ebenfalls immer nur aus der Erinnerung kramen musste. Auch zum Einchecken sind wir noch zu früh. Also nutzen wir die Zeit und Gelegenheit, um uns in den benachbarten Hotpools zu erwärmen, wo man in 32- bis 38-grädigem Wasser planschen kann. Das Wetter stimmt auch wieder einmal für eine Sauna und hier ist Badekleidzwang angesagt! Wer nicht das kalte Tauchbecken als Abkühlung benutzen will, ist heute mit dem feinen Regen draussen gut bedient, denn das Wasser aus den Duschen ist gleich warm, wie das draussen in den Pools.
So stellen wir heute Nachmittag unseren Camper auch hier zwischen zwei hohe Birken, welche die Nässe ihrer Zweige auf unser Autodach schütteln, während wir drinnen am Trockenen wieder einmal Musse für ein paar Runden SkipBo haben. Langsam trudeln links und rechts neue Nachbarn ein und wir beneiden keine, die ihre Zelte bei diesem Regen aufstellen müssen. Wir müssen auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unsere Zeit hinter den Laptops vetrödeln, denn wir nutzen die Gelegenheit, um mit unseren Aufzeichnungen à jour zu kommen.

 

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