Die Rezeption vom Camp, wo auch ein Tiptop-Kiosk für den Strand angegliedert ist, gibt mir gerade die Gelegenheit, mal einen Blick mit der Kamera in so einen Allerleiladen zu werfen. Meistens werden sie von Asiaten z.B. Indern betrieben. Die Portionen der Glacé, welche sehr unterschiedlich bemessen werden, sind je nach Typ des Verkäufers reine Glückssache. Auch der Preis für eine Single Scoop, eine Double Scoope oder Tripple Scoop variiert von Shop zu Shop. Eine Single Scoop zu 2 bis 3$ hat meistens bereits zwei Kugeln und man kann von zwei Sorten Glacé dafür wählen, für eine Double Scoop zu 3 bis 4$50, bekommt man zwei, aber gut doppelt so grosse Kugeln und bei einer Tripple Scoop sind drei Kugeln aufeinander getürmt, die Kunst des Tiptop-Mannes, dass sie aufeinander halten, bis sie gegessen sind. Ich habe mich nie getraut, eine Tripple zu essen und einmal hatte ich an einer Single bereits mehr als genug, so gross war sie.
Für heute scheint die grösste Hitze für Glacézeit vorbei zu sein, aber vielleicht ist es ja auch nur der Wind der hier konstant entlang des Meeres bläst. Wir sind immer noch am Umrunden des Taranaki. Ganz ringsherum wären es etwa 175 Kilometer, uns reicht aber der grosse 180 Grad-Halbkreis bis New Plymouth, welcher alles mehr oder weniger dem Meer entlang führt.
Meistens ist es topfeben, einmal aber ziemlich bucklig. Es ist alles Landwirtschaftsland mit Kühen, Schafen, Kühen, Schafen, mit einer Ausnahme, wo man eine Ölraffinerie sieht.
Den äussersten, westlichsten Punkt dieses Halbkreises bildet Cape Egmont mit seinem Leuchtturm, zu welchem man über eine Stichstrasse hinausfahren kann. Das haben wir letztes Mal gemacht und diesmal möchten wir auf der anderen Seite des Flusses, der dort ins Meer fliesst, jene Strasse, die direkt dem Meer entlang führt, nehmen. Wir finden auch die richtige Abzweigung und kommen auf Teer bis zum Meer, wo ein Bauer seinen eigenen Coast Haven hat. Eine Idylle direkt am Meer, wo die Wellen den steinigen Strand umspülen und er sein Feierabendbänklein hingestellt hat, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Wenigstens vielleicht solange der Wind nicht stärker bläst, als jetzt. Die Strasse führt wirklich weiter der Küste entlang, aber von hier an ist es Gravel und wir sind ja brav und fahren wieder zurück.
Schon bald kommen nun die drei markanten Felsklötze im Meer bei New Plymouth in Sicht und wir haben den Taranaki 180 ° umrundet. Ausser in Koitiata aus weiter Ferne im Abendglanz mit rosa Hintergrund haben wir ihn nie in seiner ganzen Grösse gesehen.
Den Platz im Top10 hätten wir uns gestern nicht per Internet reservieren müssen. Wir sind die einzigen Gäste auf einem leeren Platz, der eigentlich nicht viele Powered Sites hat. Fast alles ist ausgereizt mit Cabins und den üblichen Camphäuschen, welche wohl mehr Geld einbringen, als nur Zeltplätze. Ausserdem liegt der Platz in einem Aussenquartier der Stadt und wir haben die Wahl zwischen einer Wanderung von einer Stunde in die Stadt, oder einer dreiviertelstündigen auf einem Klippenweg zu der neuen Brücke, auf welche man hier offensichtlich stolz ist. Das erste Mal waren wir in der Stadt im Hotel ganz nahe beim Windwand, dem Wahrzeichen von New Plymouth. Wir machen uns auf den Cliff-Walk, den neu eingerichteten Wander- und Veloweg bis zur schönen, weissen Te Rewa Rewa Bridge.
Der heutige Wind ist gut für die Kite-Surfer, die sich mit ihren drachenartigen Schirmen auf den Surfbrettern über die Wellen ziehen lassen. Nach gut zweieinhalb Stunden Fussmarsch haben wir auch von diesem Strand genug für heute und kehren müde wieder ins Aussenquartier zurück.
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