18-02-05 Hawera-Opunake

Schon heisst es wieder Hawera adé und wir machen uns auf die Umrundung des Taranaki. Der ist immer noch nicht gut aufgelegt und man sieht heute fast noch weniger von ihm, obwohl der Himmel sonst ziemlich blau ist.
Die Strasse geht auf und ab, aber dennoch gerade aus und man sieht den Gegenverkehr weit voraus, dann verschwindet er in einer Senke, erscheint für einen Moment, versteckt sich erneut und kommt näher wieder zum Vorschein. Die Mittellinien sind vor solchen Kuppen immer doppelt ausgezogen, damit man nicht überholen kann. Bis Opunake, unserem heutigen Ziel sind es nicht einmal 50 Kilometer – und schon sind wir da.

Hawera-Opunake

 

Es ist heute ein Kiwi-Holidaypark, der direkt am Strand liegt und praktisch die ganze Bucht ausfüllt. Der Zugang zum Strand ist aber öffentlich und nicht nur den Campern vorbehalten. Das wird auch rege genutzt und die Wellen hier sind zum Surfen gefragt. Es ist wieder ein Strand mit schwarzem Sand, der bei dieser Hitze fast unerträglich heiss ist. Der Campingplatz ist auch gut belegt, vorallem mit Familien. Damit nicht Kreti und Pleti die WC- und Duschanlagen oder die Küche und den anderen Parkkomfort benutzen kann, sind die Türen mit einem Zahlenschloss gesichert. Das bedeutet, man sollte sich die Zahlenkombination gut merken, damit man nicht, wenn‘s pressiert, nochmals zurück und den Zettel suchen muss, wo er einem aufgeschrieben wurde.
Die nicht gerade grosse Bucht rahmen links und rechts relativ hohe Klippen ein und wir wählen für die Erkundung die dreiviertelstündige Wanderung über die rechte Seite. Die linke sparen wir uns für den Sonneungtergang, dorthin geht‘s in nur 20 Minuten.
Wir kommen über eine Treppe aus der Bucht beim Kriegsdenkmal herauf und der Klippenwanderweg führt zuerst durch einen Gartenpark. Die Frühlingsblüher sind aber schon vorbei und auch die Schmucklilien, auf die ich mich im Dezember so gefreut habe, entwickeln an ihren Dolden mehrheitlich die Samenkapseln.
Hoch über den Klippen kommt man zu einem Ausguck, wo man auf beide Seiten die Küste sehen und sich den Wind um die Ohren blasen lassen kann oder den Wellen von hoch oben zuschauen, wie sie sich tief unten brechen. Hier darf man frei campieren, aber nur drei Nächte pro Kalendermonat und nur drei Fahrzeuge gleichzeitig. Für das wär’s mir aber hier oben zu windig.
Es ist uns zu heiss, um noch im Dorf die Street Murals schauen zu gehen. Das sind die gemalten Bilder, welche überall die Hauswände zieren, keine gesprayten Bilder, wie bei uns. In Katikati haben mich schon das letzte Mal solche Malereien beeinduckt.
Die Rezeption ist hier neben einem Tiptop-Kiosk untergebracht und beim Heimkommen müssen wir natürlich dort einkehren. Zuerst lasse ich mich aber durch die Werbung verleiten und bestelle mir eine Portion heisse Chips und da habe ich‘s für den Gwunder – das sind ganz gewöhnliche Pommes! Natürlich, bei ,fish’n chips‘ gibt‘s ja auch Pommes. Immerhin sind sie wirklich frisch gemacht und man muss darauf warten und sie sind auch gut, aber eine Tiptop gibt‘s dann auch noch zum Dessert.
Nach dem Nachtessen müssen wir uns doch noch beeilen, wenn wir den Sonnenuntergang sehen wollen. Es haben sich zwar inzwischen Wolken an den Horizont geschoben und man kann sich den Marsch hinauf auf die Klippe sparen, die Sicht direkt vom Strand reicht allemal. So klettern wir noch über die grossen Felsbrocken unterhalb der Klippe, um uns über einen Spielverderber zu ärgern, der wohl extra zu diesem Zweck mit seinem Jeep hinaus auf den Strand fahren muss, damit sein herrliches Auto auch mit drauf kommt, falls man ein Sonnenuntergangsbild machen will. Es ist aber nicht so schlimm, die Sonne macht uns den Gefallen nicht und will heute nicht baden gehen, sie verschwindet noch vorher hinter der Wolkenbank.

 

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