Wir kamen vorgestern in Nelson mit einem Küchen-Verkäufer, welcher Franke- und Gaggenau-Fabrikate im Angebot hat, ins Gespräch und der empfahl uns, wenn wir dann Richtung Collingwood fahren, doch Pupu Springs zu besuchen, das sei sehenswert. Es ist etwa 20 Kilometer entfernt von hier und weil das Wetter heute wieder vielversprechend aussieht, nabeln wir ab. Te Waikoropupu Springs ist auch ein Stück Naturschutzgebiet, wo man für die Zufahrt eine geteerte Strasse und einen grossen Parkplatz findet.
Schon das verschlungene Weglein, welches durch einen von Vogelgezwitscher und Wasserrauschen erfüllten, lichten Wald führt, verzaubert einen richtig und dann steht man vor einem kleinen Wunder. Ein See, von dessen Grund glasklares Wasser aufsteigt, das an der Oberfläche einen Quirl erzeugt, wie ein Geisir, der am Ausbrechen ist. Es ist irgendwie ein Ehrfurcht heischender Ort und man versteht absolut, dass das hier für die Ureinwohner ein heiliger Ort ist und man angehalten ist, hier nichts zu essen oder auch nicht Wasser von hier wegzunehmen oder irgendwie in Kontakt mit ihm zu kommen. Denn Wasser solle man respektieren, es ernährt alle Lebewesen der Erde.
Die Legenden über diesen Ort des heilenden Wassers werden erklärt, aber ich verstehe nicht viel davon. Aber dieser Spruch wäre zu beherzigen: „Wenn Wissen und Liebe einmal verloren sind, ist eine Gemeinschaft für immer verloren“.
Einige Sachen der Maori-Mythologie sind bei der Eingangsinformation aufgezeichnet. Wahine, so das ziemlich einzige Wort auf maorisch, das ich gelernt habe, heisst Frau und es sind Frauen, die in dieser Mythologie die Hauptrolle spielen. Die wundervolle Papatuanuku, unsere Mutter Erde, Hine Nui de Po die grosse Lady der Nacht, Hine Waikoropupu die Hüterin aller Quellwasser, eine der Gezeiten, eine, die das neue Jahr repräsentiert und unter vielen anderen auch Raukatauri und Raukatamea zwei Schwestern zuständig für Musik, Spiele und Tanz.
In meinem Atlas finde ich ganz in der Nähe noch einen Ort, der allerdings nicht als Sehenswürdigkeit bezeichnet ist, er heisst Patons Rock und es nimmt uns wunder, was das für ein Stein ist, der direkt am Meer und ist über eine kurze Stichstrasse zu erreichen. Es ist einfach ein Strand, wo man das Auto unter Bäumen auf einem Parkplatz abstellen und am Strand erkunden kann, was er uns bietet, das wir noch nie gesehen haben und er hat sogar Mehreres. Wie gestern, als es alles flache Steine hatte, ist es auch hier ein steiniger Strand, aber die Steine sind nicht so ausgeprägt flach, sondern einfach Gwäggis, von denen aber auffallend viele schöne Maserierungen aufweisen und ich muss nicht weit suchen, bis ich das reinste Osternest mit bunten Steinen zusammen habe. Bunt sind zwar nicht alle, es gibt aber viele, welche richtig durchlöchert sind. Gewöhnliche Gwäggis, die Bohrlöcher aufweisen, wer weiss von was für einem Steine fressenden Tier oder Muschel oder was immer. Noch etwas Neues: an den meisten dieser Gwäggis aller Art kleben viele kleine stecknadelkopfgrosse Dingelchen, wie Warzen, welche man beim näher Hinschauen als kleinste Schnecken mit Häuschen erkennt.
Alles solche Kleinigkeiten, welche zu entdecken mir richtig Spass machen und absolut entspannend und erholsam wirken. Das Schöne daran finde ich, dass auch René etwa mit mir synchron tickt und auch er ebensolche Details für seine Fotosujet anvisiert.
Zuhause gibt es im eigenen Meer noch ein Bad und anschliessend beim kurzen Spaziergang zum Trocknen des Badkleides in der wieder heissen Nachmittagssonne einen kleineren Sonnenbrand auf den sonst immer vorsichtig geschützten Schultern und zwar nur, weil ich den nun in der Sonne stehenden, blühenden Pohutukawa fotografieren wollte.
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