Wir haben hier für zwei Nächte gebucht und stellen uns vor, dass wir von hier aus zum Cape Kidnappers wollen, um die Tölpelkolonie zu sehen, das hat nämlich letztes Mal nicht geklappt. Auf dem Tablet, mit welchem uns die Lady nun schon bald einen Monat durch die Gegend lots und mit welchem man auch selber einen Hotspot haben sollte (nur wenn man ihn bräuchte, tut er nicht), finde ich sogar heraus, dass man mit einem anderen Programm auch Informationen über Sehenswürdigkeiten oder Wichtiges in der Gegend, wo man ist, abfragen kann. Ich finde auch etwas über diese Traktorfahrt, mit welcher man dem Strand entlang bis dort hinaus mitreiten kann. Zu Fuss ist es zu weit, denn um dorthin zu kommen, ist der einzige Weg über den Strand und das geht nur bei Ebbe. Da sich die Gezeiten täglich verschieben, ist ein genauer Stundenplan nötig und heute ist die Zeit genau so ungünstig, dass keine Tour stattfinden kann. Gestern mussten sie bereits um acht losfahren und heute ist um die Mittagszeit Flut.
Trotzdem zurren wir alles zusammen und fahren hinaus zum Cape Kidnappers, welches den Namen von Cook erhalten hat, weil er schlechte Erfahrungen mit den Eingeborenen gemacht hatte. Dort gibt‘s einen Cappuccino und man kann immerhin richtig schönen Wellen zuschauen, die tosend ganz nah am Ufer brechen.
Dann suchen wir eben nach der Seepferdchen-Farm, welche auf meinem Atlas rot als Sehenswürdigkeit eingetragen ist, aber wir finden dort in Awatoto überhaupt nichts als Industrie.
So fahren wir eben für heute wieder zurück. Unser Camper steht ja unter einem riesigen Baum und hat den ganzen Tag Schatten. Ich bin sowieso wieder ziemlich im Rückstand mit meinen Aufzeichnungen. An einem Hofladen an der Strasse verkaufen sie heute Kirschen und wir nehmen ein Kilo für 10 Dollar mit. Sie sind zwar riesengross, aber das innerste Fleisch um den Stein herum ist irgendwie rauh, halt einfach nicht wie unsere Baselbieter Chirsi und beim Kiosk vor dem Holidaypark gibt es TipTop. So wird auch heute ein nicht so ganz anstrengender Tag süss abgerundet.
Auf dem Platz steht ein neues Arrivé. Es ist ein Camping-Anhänger und obendrauf haben sie bereits als Aufbau das Zelt für das Töchterchen aufgeschlagen. Eine lustige Nacht wird es für das Kind sicher nicht, denn inzwischen ist es wieder ziemlich dunkel geworden, weil gewittrige Wolken aufgezogen sind und während des Nachtessens legt es los. Es ist nun das erste Mal, dass wir in unserem Camper hören, wie die Regentropfen auf unser Dach klopfen. Wenn man unter einem Baum steht ist es noch extremer. Es regnet nicht nur, es schüttet und will nicht aufhören, so dass man keinen Hund hinausjagt, nicht einmal um das Geschirr in der Küche abzuwaschen. Wahrscheinlich würde es sogar sauber, wenn man’s hinausstellen würde.
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