18-02-02 Castlepoint-Pahiatua

Auch heute geht es die lange Strecke bis Masterton wieder zurück. Der Himmel ist ziemlich blau und ich geniesse die Fahrt, die zuerst durch einen noch urchigen, nicht angepflanzten und bewirtschafteten Wald führt und mir fallen über Land all die Weidenbäume auf und es hat in dieser Gegend auch viele Eukalypten. Die Landschaft ist nicht eintönig, nach dem Wald kommen Hügel und einmal richtig steile, felsige Berge. Aber überall nur Landwirtschaft und Schafe, Schafe und Rinder, Rinder, Rinder.

Castlepoint-Pahiatua

 

Wir haben heute einen in Eketahuna am SH 2 eingetragenen Platz im Visier. Damit wir aber nicht dem State Highway folgen müssen, zweigen wir in Masterton ab und wählen die Whangaehu Valley Road, welche parallel dazu durch ein Seitental führt. Es ist eine lohnende Strecke über Land, fast ohne Verkehr, aber umso mehr Kurven, die sich praktisch ohne Geradeausstrecken aneinander reihen. Die Gegend ist einsam und ich habe das Gefühl, dass ich hier Einsamkeit fast riechen kann. Jeder ist vom nächsten Nachbarn kilometerweit entfernt. Was geschieht, wenn da einem etwas passiert?

Eketahuna strahlt im Mittagssonnenschein und wir wollen im Lädeli dort nur schnell Butter kaufen, aber so kleine Grössen, die für uns recht wären, gibt‘s nicht. Vergeblich halten wir in diesem Nest auch Ausschau nach einem Bancomaten, denn wir haben noch immer kein Bargeld beziehen können und hoffen nur, dass wir den Campground auch mit der Karte bezahlen können. Es hat eine Kirche im Dorf, Schaufenster, wo die Kinder der Schule auf Zeichnungen ihrer Fantasie über Aliens freien Lauf lassen konnten. Ein Wegweiser zeigt die Richtung des Spielplatzes, des Schwimmbades, einer Klippenwanderung, zum Zeltplatz und zum unvermeidlichen Kriegsdenkmal an. Und es hat – mitten im Dorf ein neues, ganz modernes, öffentliches WC, mit Musikbeschallung. Auf einem Bild mit einer abgebildeten WC-Rolle, kann man sich während der Erleichterungsphase informieren, dass Eketahuna ‚busting‘ sei, uns zu sehen und man hier Radio Eketahuna höre. Wir haben nicht genau herausgefunden, was busting heisst, aber es scheint ein nicht ganz salonfähiges Wort zu sein.
So gehen wir doch dem Wegweiser Richtung Zeltplatz nach. Wir wissen, dass es hier keine Dumpstation gibt, das wäre uns ja noch egal, wir haben frisch gedumpt und wären selfcontained … Trotzdem ist momentan gerade niemand Zuständiger anwesend und bis um vier Uhr würden dann dort an einem der beiden Strompfosten zwei Plätze frei, an welchen sich im Moment etwa vier Campervans angeschlsossen haben. Es sieht fast aus, wie auf der Wiese dort in Opononi, wo die Ziegen zum Weiden an einem Pfosten angebunden waren.
Wir wollen nicht bis vier Uhr warten, der nächste, in unserem Atlas eingetragene Zeltplatz ist nur etwa 20 Kilometer weiter in Pahiatua. Dort ist eine grosse Wiese noch leer und wir können den Platz selber auswählen und stellen unseren Camper schön in den Schatten von hohen Bäumen in der Ecke gerade in der Nähe des Amenity-Blocks. Das ist immer gut, dann muss man sich nicht allzu frühzeitig aufmachen, um noch beizeiten auf dem WC anzukommen!

 

zum vorherigen Tag Zurück zur Karte zum nächsten Tag