18-01-25 Duvauchelle-Akaroa

Erwachen im Krater! Es ist schon hell und langsam klettert die Sonne immer höher über den Kraterrand und ihr goldenes Licht fliesst immer schneller vom gegenüberliegenden Bergkamm herunter aufs Meer bis auf unsere Wiese, welche auf fast gleicher Höhe den Boden dieses riesigen Kraters bilden. Die Banks Peninsula, auf der Akaroa liegt, wurde von Franzosen vor fast 200 Jahren in dieser Gegend zuerst besiedelt und noch heute ist sie vom französische Stil geprägt, vor allem der Ort Akaroa. Aber Duvauchelle tönt ja auch nicht gerade Englisch. Wir haben gestern in Akaroa eine ‚powered Site‘ reserviert und so können wir uns heute schön Zeit lassen, diesen Ort besser auszukosten.

Duvauchelle-Akaroa

 

Sie bieten hier eine zweistündige Hafenrundfahrt an, von der versprochen wird, dass man Delfine, Pelzrobben und viele andere Tiere und Dinge zu sehen bekommt. Um halb zwei fährt das Schiff und die Zeit bis dann reicht für einen Blick in die Kirche und die Bistros und Beizleins und wecken in mir das Begehren, heute meinen Geburtstagsausgang zu realisieren. Im Stella Artois kann ich mir gemütlich den Fisch des Tages bestellen. Dazu gibt‘s ein Glas Weissen von der Banks Peninsula (er schmeckt ähnlich wie ein Gewürztraminer) und anschliessend nebenan zum Dessert ein TipTop, denn es ist heute wieder recht heiss.
Pünktlich entern wir die Lyttelton der Black Cat und René ergattert den besten Platz überhaupt – ganz vorn am Bug und wir können uns wie auf der Titanic fühlen. Noch bevor wir abfahren, schwimmt ein grosser Rochen zwischen den beiden Rümpfen des Katamarans hindurch und es kommt noch mehr dazu. Kaum sind wir auf offenem Wasser, tummeln sich die Hector-Delfine links und rechts und vor uns im Wasser. Nur Bilder sind schwierig zu machen, sie sind uns zu schnell. Immer wieder verlangsamt das Schiff seine Fahrt und der Kapitän erklärt, was und wo man schauen soll, sofern man ihn versteht …
Dann gibt er wieder mehr Gas und wir kommen zur Cathedral Cove, einer eindrücklichen Höhle, in welche das Schiff fast hineinfahren und dort wenden könnte. Mit dem Lautsprecher kann er demonstrieren, welche Akustik diese Aula zu bieten hat. Vom offenen Meer her schleichen Nebel in unsere sonnige Hafeneinfahrt und es wird rau und kalt und weil der Kapitän nun volle Pulle aufdreht, muss man sich hier vorn geradewegs an der Reeling festhalten und der neblige Wind ist ziemlich kalt. Es geht zwar nur um die nächste Klippe, wo zuoberst der Leuchtturm aufs offene Meer zündet und schon wird es wieder wärmer und ruhiger und das Schiff schaukelt vor einer Felswand, in der sich aus Basaltsäulen eine Höhle gebildet hat und die Unterschlupf für eine ganze Pelzrobbenkolonie ist.
Mir gefallen aber auch die schönen, verschiedenen Farben, welche die bizarren Felsen und Basaltformationen hier am Übergang ins offene Meer haben, wo das Wasser ewig nagt und ganze Höhlen hineinfrisst. Vom Wind ist alles sauber abgeleckt und es können sich auf den Steinen höchstens Flechten ausbreiten, welche ihnen dann eine gelbe Färbung verleihen.
Wir können nur die eine Seite der Hafeneinfahrt erkunden, denn die grauen Nebel schleichen vom Meer her um jene Ecke, wo die Pinguine an Land gehen. So können wir diese nicht sehen, aber auf der Fahrt zurück begleiten uns wieder Delfine, sodass wir heute in dieser Beziehung voll auf unsere Rechnung gekommen sind.
Im Top10 Campingplatz, der hoch über der Ortschaft über eine steile Strasse zu erreichen ist, bekommen wir diesmal ein paar Plätze weiter als letztes Mal, ein Stück Rasen, wo man einen schönen Ausblick hinunter auf die Bucht mit dem Leuchtturm hat.

 

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