18-01-22 Waitaki Bridge-Timaru

Zum Zmorgen gibt es einmal Brot, das man nicht erst toasten muss, damit man es essen kann – Ed, ein Holländischer Bäcker habe gutes Brot und verkaufe es am Farmers Market in Oamaru, war ein guter Tipp von Alex.
Dann geht’s heute zuerst über die lange Waitaki Bridge und dann kommen die langen Geradeausstrecken mit Kuhweiden und vielen Bewässerungsanlagen. Wasser haben sie hier wohl genug und müssen nicht sparen. Wo nicht bewässert wird, ist auch nichts Grün und das Vieh sucht sein Futter im gelben, kringeldürren Irgendwas, nur nicht im Gras.
Auf unserem Weg begleitet uns auch immer die Eisenbahnlinie, welche ihrerseits auf einer separaten Brücke über all die Flussbetten führt. Das Korn auf den Feldern ist nun reif und sollte geerntet werden, sicher wartet man auf trockenes Wetter. Diese Woche hat es eigentlich immer nur in der Nacht geregnet und bis am Nachmittag besinnt es sich wieder. Im Moment ist der Himmel ziemlich grau und bewölkt und ab und zu tröpfelt es auch und trotzdem berieseln die Bewässerungsarme ihre vorgegebenen Abschnitte über die ganzen Felder.

Waitiki Bridge-Timaru

 

In den kleinen Ortschaften gibt‘s nicht viel zu sehen oder wohl auch nicht zu kaufen, aber wir fahren an mehr als einem Grosshändler für Traktoren und Dreschmaschinen und sonstigen Landwirtschafts-Wunderdingern vorbei.
Die Bauernbetriebe fallen hier vielleicht mehr mit ihrer Grösse auf, das heisst, mehrere Schuppen rings ums Gutshaus. Von weitem sehen diese aber zum Teil auch verlottert aus und sie sind immer mit Wellblech gedeckt, Ställe für die Kühe sieht man nirgends. Diese leben draussen und wie und wann sie gemolken werden, haben wir nie herausgefunden. Dabei stehen Milchprodukte bei Neuseelands Exporthandel an erster Stelle und gar nicht Schaffleisch und Wolle, wie ich gemeint habe.
Langsam erscheinen am Horizont wieder jene Berge, die ihre hellblauen Flüsse gegen das Meer senden und die Bewässerungsanlagen mit Wasser versorgen.
Wir kommen bis Timaru und machen unsern Stopp im Top10. Zuerst unternehmen wir einen gut zwei Kilometer langen Marsch in die Stadt und kommen zum Leuchtturm, der hinter Tannen versteckt, hoch oben auf der Klippe thront. Natürlich braucht die Seefahrt heute keinen Leuchtturm mehr und dieser hier war während hundert Jahren im Dienst. 1980 wurde er pensioniert und 2010 unter Schutz gestellt und dabei auch hier an diesen Platz versetzt.
Erinnerungen an die grossartige und überdimensionierte Parkanlage auf der Bay Hill Piazza sind wieder da. Der Rotary Club hat sich hier selber ein Denkmal gesetzt und scheint sich damit zu brüsten. Der grösste Brunnen bisher in meiner Sammlung: ein sprudelnder Quell in einem gut fünf Meter weiten, kreisrunden Trog, der sein Wasser zuerst in einem Bächlein in mehreren Kaskaden etwa hundert Meter zu der Kante der riesigen Piazza leitet und nachher in einer Sturzflut von sicher zwanzig Metern Höhe ein Rohr hinunter fallen lässt, scheint mir schon ein bisschen grossgekotzt. Es hat eine Rampe für Rollstuhlfahrer, sicher sechsmal hin und her bis zur Kante. Von dort gelangt man mit einem Lift hinunter in den Park. Auf einem langen, geraden Weg kommt man an verschiedenen Skulpturen und am Kriegsdenkmal vorbei irgendwie zum Strand. Dies habe ich seit dem letzten Mal noch in lebhafter Erinnerung. Nur um zu sehen, wie das Wasser unten ankommt, wollen wir hinunter und nehmen die Treppe. Hinauf will ich dann den Lift nehmen. Dieser macht aber keinen Wank, also keuche ich halt die gut hundert Stufen wieder hinauf und oben angekommen setzt sich dann dieses Ding nach unten in Bewegung, ohne dass es jemand weder unten, noch oben bestellt hat …
Auf dem Heimweg finden wir auch ein Haushaltgeschäft der gleichen Firma, wie in Queenstown, wo wir den Ersatz für die Weingläser gefunden hatten. Ich habe nämlich den Pyrexschüssel-Deckel nicht rüttelfest versorgt und bei einer Ankunft nur noch Scherben vorgefunden, nachdem wir über ein paar ‚Humps’ gefahren sind. Eine neue Schüssel mitsamt Deckel kostet um 30 Dollar. So habe ich endlich auch einmal eine Salatschüssel. Den Deckel allein kann man ja nicht kaufen. An der Kasse bin ich dann ganz überrascht, dass ich alles für nur 15 $ bekommen habe, es ist nämlich Ausverkauf!

 

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