18-01-09 Omarama-Wanaka

Diesmal wird zuerst getankt, bevor wir uns auf den bestimmt wieder hundert Kilometer tankstellenfreien Abschnitt über den Lindis-Pass nach Wanaka aufmachen.
Gleich Ausgangs Omarama fahren wir an den Clay Cliffs vorbei, die wir das erste Mal zufällig entdeckt haben, als wir die Abzweigung in Omarama verpasst haben, weil wir uns gezankt hatten. Und wieder fahren wir bei den Clay Cliffs in einer muffigen Stimmung vorbei, weil ich meinen Schnautz nicht halten konnte und das Gefühl kundtat, er fahre zu schnell. Und das am Morgen früh, kaum sind wir losgefahren. Dabei möchte ich wirklich nicht, dass es ihm ablöscht und er mich am Schluss hinters Steuer setzen würde. Das wäre es dann gewesen.

Omarama-Wanaka

 

Langsam schliesst sich die Ebene, auf welcher wir uns seit dem Lake Pukaki befinden, auf welcher sich auch die andern Seen wie der Lake Ohau und Lake Benmore befinden, die zum grossen Kraftwerksverbundsnetz gehören. Wasser ist hier scheinbar genügend vorhanden, aber trotzdem muss alles, was bewirtschaftet wird, bewässert werden. Die Hügel sind baumlos und kahl bis auf ein sandiges Gelb. Die Strasse führt in immer schmälere Täler hinein. Das Grün ist hier von Wachholder oder sonstigem Gestrüpp und die Heckenrosen sind hellgrün. Die beiden Grün überziehen die ganzen Flanken der Hügel und ich stelle mir vor, wie es bei blühenden Heckenrosen einen rosaroten Schimmer geben müsste. Auf dem Lindis-Pass ist alles Grün verschwunden, es gibt nur noch Gelb und vom Tussock-Gras Gold. Aber dem fehlt die Sonne, so sind die Hügel einfach braun. Hingegen fasziniert mich der Himmel, aber nicht wegen eines langweiligen Blaus, es sind wieder solche Wolkengebilde, die sich in Szene setzen, wie mir vorgestern der Pilot in Twizel erklärt hat, dass man aufgrund dieser Wolken sagen kann, woher der Wind weht. Den ganzen Tag über bleibt der Himmel mit diesen Wolken bedeckt und die Fotos werden relativ dunkel. Es ist generell schwierig, von unterwegs Fotos zu machen. Ebenen aufs Bild zu bringen geht einfach nicht. Hügel wären schon besser, aber Hügel sind Hügel und als Bild sagen sie eben auch nichts aus. Beschreiben geht auch nicht gut, denn diese Hügel hier unterscheiden sich von denen, welche wir 10 Kilometer weiter durchfahren. Diese sind kahl und gelb und die nächsten sind mit zweierlei Grün gesprenkelt, etwas weiter gibt es doch Felsen, obwohl man noch fünf Minuten vorher gemeint hat, es seien alles nur riesige Sandhaufen. Deshalb ist es eben so – man muss es selber er-fahren und er-leben. Es ist eine wunderschöne Strecke über diesen Lindis-Pass und auch diese sind wir heute zum ersten Mal gefahren.
Gestern Abend hatte es dann geklappt mit der Buchung für heute im Top10 und wir haben diesmal die Bestätigung erhalten. So trudeln wir bereits am frühen Nachmittag in Wanaka ein. Was wohl los ist in diesem Dorf? Alle Strassen sind verstopft und man hat das Gefühl, dass alle auf der Suche nach einem Parkplatz sind. Wir schliessen uns dem Trend an, denn wir wollen noch etwas an Früchten einkaufen. Nur mit der vegetarischen Bratensauce, mit welcher ich hoffe, Renés vegetarischen ‚meatballs‘ zu einem Stocki etwas geniessbarer zu machen, habe ich danebengegriffen. Nur mit kochendem Wasser anrühen, bis sie ‚fluffy‘ sei. Obwohl ich wie verrückt rühre, weiss ich immer noch nicht, was fluffy heisst. Ich habe dann am Schluss doch noch etwas Mehl geröstet und diese nicht fluffige Sauce genommen, um doch etwas wie eine Pfeffersauce zu erhalten. Immerhin zum Anschauen sah am Schluss die zweite Hälfte seiner Soja-Bohnen-Bällchen in der Sauce besser aus, als gestern und mein Rest der Würstchen, welche ihrer roten Haut entledigt, vielleicht wie ein Klöpfer schmecken, sind in Scheiben geschnitten und etwas angebraten in der Sauce zum Stocki auch noch fast geniessbar. Es ist mühsam, wenn man sich immer überlegen muss, wie man am besten zum Ziel kommt, ob heisses Wasser im Teekocher, einen Teil des Menüs in dem einzigen Geschirr in der Mikrowelle oder auf dem einen Gasbrenner in der Pfanne (den zweiten vermeide ich immer noch, der funktioniert trotz allem nicht richtig und ausserdem haben zwei Pfannen, je nach Grösse, kaum Platz nebeneinander). Jedenfalls 5-Sterne-Küche kann man vergessen. Dafür haben wir in der Nacht meistens Live-Show in die Sterne.

 

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