Bevor wir abfahren, muss ich noch einen Eindruck bei Tag am schönen See einfangen, wo schon wieder gebadet wird und auch die Hüpfburg, der gestern bei unserm Spaziergang bereits die Luft ausgegangen ist, hat bereits wieder Betrieb.
Noch immer fahren wir über eine riesige Hochebene auf etwa 400 bis 500 Metern. Hier oben kann nur grünen oder etwas wachsen, wenn bewässert wird. Es sind noch gigantischere Bewässerungsarme zu sehen und es wird auch bewässert, wo nur Schafe weiden. Diese scheinen mir nun eher grau statt weiss zu sein, wie vorher. Das müssen wohl die Merinoschafe sein, denn hier aus dieser Gegend kommt die Merinowolle.
Wir haben gestern versucht, in Omarama eine Unterkunft zu bekommen, weil dort aber bereits alles ausgebucht war, mussten wir weiter schauen und fanden in Wanaka im Top10 noch für zwei Tage einen freien Platz. Irgendwas funktionierte dann aber bei der Buchung nicht richtig und wir erhielten auch keine Bestätigung. Omarama ist nur knapp 40 km vonTwizel entfernt und wir halten im hiesigen Top10 einmal an. Erstaunlich ist, dass hier sehr wohl noch Plätze verfügbar sind. Der Parkvater hilft uns, wir können ihm glaubhaft klar machen, dass wir einfach zu wenig verstehen, wenn wir selber anrufen würden, was er sehr zuvorkommend für uns besorgt. Es liegt in Wananka tatsächlich keine Reservation auf den Namen Mangold vor und ich hoffe, dass die 100 $ nicht abgebucht wurden, denn auch diesen Betrag, welchen ich meinte aufgeworfen zu haben, konnte ich in den Kontobewegungen bei VISA nicht finden. Also bleiben wir doch heute hier in Omarama, wo wir auch in Erinnerungen wühlen können.
Wie bei mir der Wurm für White Island nagte, grübelt René seit dem letzten Mal darüber, hier im Mekka der Segelflieger, noch einmal einen solchen Gleitflug auszukosten.
Wir stellen unsern Camper neben zwei nagelneue „Cabins“, welche wie ein grosses Fass gestaltet sind. Oval aus Holz, ausgestattet mit zwei Kajütenbetten, wie man das so durch die Terrassentür hinein erblicken kann. Die Frontseite aus Fenster und Glastür als Eingang und davor links und rechts je ein Sessel, um einen Feierabendmoment zu geniessen oder in der Morgensonne zu frühstücken. WC, Küche und allen anderen nötigen Komfort kann man vom Campingplatz benutzen.
Wir wandern hinaus, etwas ausserhalb der Ortschaft bis zum Flugplatz. Unterwegs sehen wir wieder mal eine Konstruktion eines Einfamilienhauses auf Neuseeländische Art ganz aus der Nähe. Ohne Unterkellerung wird auf dem Fundament, in welchem lediglich die Abwasserleitungen zu sehen sind, alles aus Holz, wie bei einem Riegelbau, zusammengefügt und es sieht fast aus, wie eine Zündholzkonstruktion.
Auf dem Flugplatz gibt‘s einen Kaffee und nachdem René eine Zeitlang seinen Gwunder beim Zuschauen gestillt hat, ist auch seine Lust zum Fliegen verflogen, denn über 350 Dollar für eine halbe Stunde ist ihm das nun doch nicht wert, da kramt er lieber in seinen Erinnerungen über jene Zeit, als er selber noch mit einem solchen Vogel die Lüfte erobert hat.
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