18-01-03 Geraldine-Fairlie

Wir haben nun von Freitag bis Sonntagmorgen einen Platz am Lake Tekapo buchen können, nachher sollte sich alles wieder etwas normalisieren, die Ferien sind dann vorbei. Etwa auf der halben Strecke bis dorthin, in Fairlie gibt es einen Holidaypark und wenn wir frühzeitig dort sind, wollen wir versuchen, gerade für zwei Nächte zu buchen. Eine bestimmte Anzahl Plätze können nämlich nicht vorreserviert werden, die müssen für Tagesgäste freigehalten werden und wer beizeiten kommt, hat am ehesten die Chance, einen Platz zu bekommen.

Geraldine-Fairlie

 

Die ganze Strecke ist nicht sehr weit, aber ziemlich einsam. Ein grosser Teil ist zwar Landwirtschaftsgebiet, aber eine Ortschaft gibt es unterwegs nicht. Man sieht höchstens einmal ein Gehöft oder Rinderherden und vor allem immer wieder Schafe. Die Gegend wird nun zunehmend sanft hügelig, aber von den nahen Bergen sieht man nichts, denn es ist trübes Wetter und auch die nächsten Hügel werden für unsere Augen vom Nebel geköpft.
Bald heisst uns ein Schild im Mackenzie District willkommen, zu welchem der Aoraki und die blauen Seen Lake Tekapo und Lake Pukaki gehören und um elf Uhr stehen wir bereits im Fairlie Holidaypark auf der Matte und bekommen einen Platz für zwei Nächte. Das beruhigt schon ein bisschen und wir können entspannt erst mal das Dörfchen ein bisschen unter die Lupe nehmen, welches das obligate Fairlie Hotel aufweist, ein Feuerwehrmagazin, ein Kriegsdenkmal und einen 4 Square zum Einkaufen hat und auch ein paar Boutiquen zum Lädelen. Jemand hat eine Marktlücke entdeckt und bietet ein Ausfährtchen mit einem Uralt-Automobil an. Es sieht ziemlich verrostet aus, fährt aber noch und hat auch Passagiere. Auch sonst fehlt es ihnen hier nicht an Fantasie. Statt in einer Galerie, haben sie Bilder von diversen Fotgrafen an jeder Strassenecke aufgestellt. Und erst die Blumenrabatten – ich habe noch nie gesehen, dass man die Tagetesbeete mit Schnittlauch oder Peterli grün einrahmen könnte. Aus einer Bäckerei duftet es fein und wir stellen uns in der Schlange an, die bis aufs Trottoir hinaus reicht, um wieder einmal ein frisches Brot zu erstehen. Zum Anschauen sieht es fast aus wie daheim und man bekommt es sogar in einem Papiersack, aber wenn man es entgegennimmt, fühlt es sich doch an wie ein Schaumgummi. Brot muss man hier halt einfach toasten. Ich mache mit einem Teil davon zum Nachtessen Käseschnitten.

 

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