Wir verschanzen uns heute zuerst einmal ein bisschen in unserem Stübchen. René muss für seine Webseite einige neue Seiten erstellen, weil nun der zweite Teil der Reise hier auf der Südinsel begonnen hat. Auch ich bin froh um ein bisschen Zeit zum Nachholen, ausserdem haben wir hier eine gute Internetverbindung, welche wir nutzen möchten. Wir haben ein bisschen Zeit zu vertrödeln, weil wir so unvermittelt auf die Fähre mussten, aber erst am 24sten in Motueka sein müssen, welches keine 50 Kilometer von hier entfernt ist. In die Stadt wollen wir zwar schon noch, gestern haben wir nämlich das Brot vergessen und im i-Site wollen wir schauen, ob es Goodbye-Sandfly hat.
Wir machen uns also wieder zu Fuss auf den Weg und finden, was wir wollten und in einer Apotheke auch ein Gel, welches nun noch viel besser gegen das Beissen wirkt, als das Fenipic. Als die Verkäuferin meine Hand sah, wusste sie nämlich genau, was ich brauche.
Wir schlendern durch die Fussgängerzone, wo Freiluft-Cafés und Restaurants Ferien- und Sommerstimmung verbreiten und am Ende der Strasse führt eine Treppe ein kleines Hügelchen hinauf zur Kathedrale. Seit wir hier in Neuseeland sind, habe ich noch nicht manche Kirche von innen gesehen und ich habe fast etwas Entzugserscheinungen. Mitten auf der Freitreppe steht eine schön geschmückte Tanne als Christbaum und ein Plakat lädt zum Weihnachtsbaum-Festival ein.
Viele verschiedene Gruppen aus der ganzen Gegend haben dafür ihren ganz persönlichen Baum geschmückt und nun soll abgestimmt werden, welcher der schönste sei. Natürlich muss ich dort hineinschauen, um wenigstens einen Hauch von Weihnachtsstimmung zu erhaschen, diese schmilzt nämlich in der Hitze dahin. Der einzige Ort, wo man daran erinnert wird, dass Weihnachten bevorsteht, ist in verschiedenen Schaufenstern, wo Glitzerweihnachtsbäume aber eher übersehen werden, weil sie einfach nicht in den Sommer passen und im Supermarkt, wo die Verkäuferinnen entweder Chlausenmützen tragen oder noch schlimmer, glitzernde Rentiergeweihe auf den Kopf geschnallt haben, was mich eher an Fasnacht oder Halloween erinnert. Das Schild bei einem Laden, wo es heisst: „Wer braucht schon Schneeflocken, wenn man Muscheln hat“ finde ich aber sympathisch.
Nun habe ich etwa vierzig wunderschöne Christbäume gesehen und bestaunt, aber am Schluss könnte ich nicht sagen, welcher davon der schönste ist. Alle wurden ja mit so viel Liebe und Phantasie geschmückt und wie am Schluss die Spenden aufgeteilt werden, habe ich auch nicht begriffen, nur dass man für die Besichtigung der Ausstellung eine kleine goldene Spende erwartet. Jetzt geht mir endlich ein Licht auf, was mit der „Golden Donation“ gemeint ist. Es sollte nämlich im Mindesten eine „goldene“ Münze sein. Die Ein- und Zweidollar-Münzen sind aus Messing und die 50 cts aus Nickel, also nur silbern und die noch kleineren aus Kupfer.
Ich glaube nicht, dass man hier so übertriebene Weihnachtsgeschäfte macht wie bei uns. Keine Sonntagsverkäufe, diese haben sie ja sowieso das ganze Jahr über und als höchstes der Gefühle hat man vom 18. bis 24. Dezember anstatt von 7 Uhr morgens bis 10:30 Uhr abends, eine halbe Stunde länger geöffnet, also bis um 11 Uhr.
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