17-11-24 Whatuwhiwhi – Opononi

Die Fischer ziehen in aller Herrgottsfrühe aus und bis wir aufstehen sind sie teilweise bereits wieder zurück. Man hat den Eindruck, dass sie sich wichtigtuerisch mit ihren protzklotzigen Schiffen mit möglichst vielen Fischerruten übertrumpfen wollen.
Wir lassen sie und fahren die flache Peninsula wieder zurück. Wir fahren ein paar Kilometer auf der 10 und biegen dann wieder in die Nr. 1 ab. Kaitaia ist eine der grösseren Ortschaften, aber auch nur so gross, dass man in fünf Minuten der Hauptstrasse entlang bereits wieder am andern Ende der Ortschaft ankommt.
Nichts mit Vodafon-Laden, wo René nach einem Modem Ausschau halten will, mit welchem man wenigstens unabhängig von anderen Hotspots und WiFi`s ist, die dann doch nicht zu geberauchen sind, weil kein Netz gefunden wird.
Es ist nun ja schon bald Adventszeit und daheim hat es wieder gesternt und gekugelt, schon bevor wir abgereist sind, aber hier wird einem erst bewusst, dass Weihachten naht, wenn man einen Laden betritt. Sie sind nun dran, mit Glitter und künstlichen Weihnachtsbäumen üppig zu dekorieren. Im Countdown tragen die Kassiererinnen bereits wieder Klausenmützen, diesmal sind sie grün, so grün wie das Countdown-Logo.

Whatuwhiwhi - Opononi

 

Über Ahipara folgen wir nun dem Twin Coast Discovery Highway, der uns zum Hokianga Harbour führt, der als weitverzweigter See bis weit ins Landesinnere reicht und den man mit einer Fähre überqueren kann. Es ist eine zum Teil bewaldete Gegend. Wald besteht hier aus Eukalyptus, Zedern, blühenden Cabbage Trees und Farnbäumen, die meisten davon mir unbekannte Bäume, hauptsächlich aber eigentlich eher Buschzeug und Manuka.
Grundstücke werden am Strassenrand manchmal mit richtigen Hecken aus gestutzten Tannen abgegrenzt, manchmal sind diese Hecken gar aus Bambus oder Pappeln.
Wir möchten mit der Fähre über den Fluss, aber unsere Lady will davon nichts wissen, sie kennt nur den 100 Kilometer längeren Umweg. Nur wenn man ihr sagt, dass man nach Kohuhohu will, dem letzten Ort vor der Fähre, weist sie einem den richtigen Weg. Diese Strecke zu fahren, ist wirklich sehr schön. Es ist eine wilde und hügelige Landschaft, wo die Schafe, wie bei einem Relief, die Höhenkurven in die Hügel eingetreten haben.
Die stündlich verkehrende Fähre muss gerade abgefahren sein und wir haben nun schön Zeit, ein bisschen zu verweilen.
René kann sich sogar ein bisschen hinlegen und entspannen. Ich probiere nochmals, das GPS zu befragen, aber stur weist uns die Lady immer noch zurück auf den Umweg. Die ist eindeutig wasserscheu.
Drüben in Rawene angekommen, weiss sie wieder genau wie weit es noch ist bis Opononi und um welche Zeit wir dann dort ankommen werden, wo wir für heute wieder einen Standplatz für unser Auto herausgesucht haben. Es ist kein luxuriöser Platz und verfügt auch über keine Dumpstation, aber man kann in der Küche das Geschirr abwaschen, kann duschen und auch einen TV- und Aufenthaltseraum benützen. Der Mann an der Rezeption ist sehr beflissen und hat gerade ein Problem damit, weil ich mit der Karte die dreissig Franken bezahlen will und just in dem Moment sein Telefon läutet. Beides zusammen geht eben nicht. Also wird auch hier nichts mit meinen aktuellen Seiten hochzuladen. Zudem bin ich bereits im Verzug mit Schreiben; Singapur nachzutragen, muss ich auf später verschieben. Seine Wiese ist noch ziemlich leer und er will uns unsere ‚powered site‘ gleich selber zeigen. Wir sollen einfach seinem Japanischen Ross folgen, das draussen vor dem Haus parkiert ist. Japanese Horse? Weil ich so dumm frage, sagt er, ich solle gleich mit ihm kommen und weist mir den Sitz auf dem Kotflügel dieses traktorartigen kleinen Gefährts zu, mit dem wir nun an angebundenen Geissen vorbei hinauf in seine ‚Hostet‘ fahren, wo er uns das Kabel noch persönlich in den Strompfosten einsteckt.
Bevor es ganz dunkel wird – es sind wieder Regenwolken aufgezogen – müssen wir noch unseren obligaten Strandspaziergang gemacht haben. Auf der andern Seite dieses Sees oder Flusses, der hier ins offene Meer mündet erhebt sich eine erstaunlich mächtige, gelbe und unbewachsene Sanddüne, die mir noch vom letzten Mal in Erinnerung geblieben ist.

 

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