17-11-17 Aukland-Piha

Ich glaube, dass es nicht in ist, mit dem Bus zum Flughafen zu fahren, denn der Rezeptionist im Rydges muss sich zuerst im Internet mit dem Fahrplan schlau machen. Aber letztes Mal mussten wir auch bei Britz den Camper abholen und bezahlten damals, anstatt wie auf dem Hinweg mit dem Taxi 100 Dollar, für den Bus nur gerade 11. Seither hat es eine S-Bahn gegeben und vom modernen, neuen Bahnhof Britomart aus fahren wir heute bis Onehunga und dort können wir auf den Bus umsteigen. Wir bitten den Chauffeur, uns zu sagen, wann Kirkebride Road ist, aber der hat wohl nicht verstanden, was wir meinten. Erst nachdem ich draussen das Strassenschild gesehen habe und beim nächsten Stopp nachfrage, meint ein Passagier: ja das war die vorherige Station! Also raus und zu Fuss zurück! Wir haben zum Glück das grosse Gepäck gestern im Flughafen deponiert und wollen es dann anschliessend mit dem gefassten Camper abholen. Bei Britz geht alles ziemlich reibungslos, bis auf das kleine Detail, dass mein Fahrausweis daheim geblieben ist. Da habe ich für einen Notfall doch extra noch ein Föteli machen müssen, damit ich den internationalen Führerschein bei TCS machen konnte und nun wollen sie doch den Richtigen auch sehen!

Auckland-Piha

 

Nachdem man uns unser neues Wohnhaus in allen Details erklärt hat, machen wir uns noch klug, wo man am Flughafen mit diesem Möbel für die kurze Zeit parkieren kann, bis wir unser Gepäck gefasst haben. Nicht dass es uns wieder wie letztes Mal passiert, dass wir retour vor einer Schranke fliehen mussten, die zu niedrig war.
Immerhin finden wir diesen Warte-Parkplatz, wo man eine halbe Stunde gratis parkieren kann, beim Inland Airport fast auf Anhieb, aber bis wir unser Gepäck im International Arrival wieder finden, müssen wir zuerst in verschiedenen Abflughallen herumirren, bis wir realisieren, dass wir von hier aus noch zehn Minuten alles einem grünen, auf den Asphalt gemalten Strich folgen müssen. Es ist heiss und es gibt Durst und wir decken uns gerade noch mit einem Sandwich ein, denn fürs Frühstück reichte es heute nicht mehr, weil in Britomart gerade ein Zug bereitstand. Aber mit Essen müssen wir noch warten, weil unsere halbe Stunde inzwischen abgelaufen ist. René hat mir das Ticken beim Einfahren gegeben und ich habe es versorgt und zwar so gut, dass ich es nun wirklich nirgends mehr finden kann, obwohl ich das Portemonnaie, den Bauchkiosk und den Rucksack komplett ausleere. Ich muss also die Hilfetaste bei der Ausfahrt in Anspruch nehmen. Aber die Dame ist so lieb und sagt, wir sollen jetzt mal zuerst zur Ausfahrt kommen und dann soll ich nochmals läuten und sie macht uns die Schranke auf.
Nun kommt schon der nächste Stress. Gleich in der Nähe ist ein grosses Einkaufszenter, wo wir uns fürs Erste mal mit Brot und Getränk eindecken können. Optimistisch ersteht René im Warehouse einen Sonnenhut mit breiter Krempe und dann geht’s los Richtung Norden. Der Campingplatz beim Lions Rock in Piha scheint uns auch diesmal richtig zum Beginnen. Der ist klein, mit freundlichen Leuten und liegt in einem Nationalpark und ist bereits weg von der Grossstadt.
Dort geht der Stress gerade weiter, bis alles ausgepackt und eingeräumt ist. Das heisst, bis alles irgendwo hineingewurstelt ist und wehe, man sollte dann noch wissen wo. Unser Camper ist diesmal ein bisschen älter und uns dünkt, er hat viel weniger Platz und Stauraum, als unser Fiat Ducato letztes Mal, dafür ist es jetzt ein Mercedes…
Ziemlich entnervt und abgekämpft nehmen wir uns trotz allem noch die Zeit für einen Spaziergang hinaus zum Meer. Es wird schon bald dunkel, aber die Fanatiker benutzen erst jetzt die schönen Wellen der steigenden Flut zum Surfen.
Es gibt kaum noch gute Bilder, aber ich geniesse den Moment, wieder am Meer, das Rauschen der Wellen und ob ich mir das wohl nur einbilde? Ein Summen liegt in der Luft, wie von einem Schwarm von Tausend Bienen und diese geheimnisvollen Töne scheinen vom Lions Rock zu kommen, diesem wuchtigen Felsklotz hier mitten in dieser Bucht.
Vielleicht narrt mich auch nur mein Jetlag, der wie es scheint, diesmal auch René fest im Griff hat. Irgendwie sind wir beide viel zu müde, um überhaupt noch was Richtiges zu essen.

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