18-01-18 Balclutha-Dunedin

Bevor wir Balclutha verlassen, will ich die eindrückliche Brücke noch zu meiner Brücken-Sammlung fügen. Ich habe nämlich ihre grossen Zementbögen noch in Erinnerung und heute hat sich das Wetter zum Guten gewendet. Wir parken beim historischen Hotel, South Otago heisst es hier und René kontrolliert einmal das Öl im Motor. Die Brücke muss Ausgangs Ortschaft sein, also nicht mehr weit von hier. Nur um die nächste Ecke, in einem schönen Spielplatz, verspricht der Turm einer grossen Rutschbahn die beste Aussicht auf die Brücke. Noch sind keine Kinder am Spielen und Rutschen und tatsächlich sieht man von dort oben direkt geradeaus in die Bogen der Brücke und sie ist noch imposanter, als ich sie in Erinnerung hatte. Jetzt neben einer so schönen Rutschban wieder das Trepplein hinunter klettern? Ich kann nicht umhin und sage ‚Feigling‘ zu René. Natürlich habe ich damit Erfolg und kann mich anschliessend auch nicht lumpen lassen. Ich drücke ihm meine Kamera ebenfalls in die Hände und die alte Eselin, gestern 74 geworden, saust voller Wonne endlich wieder einmal auf einer Rutschbahn hinunter. Natürlich müssen wir auch noch dem Damm entlang, um vom schönen Spiegel der ganzen Brücke ein Bild zu bekommen. Ausserdem gehört es sich bereits, auch unter jeder Brücke hindurch gegangen zu sein, um Perspekitven zu sammeln. Ich geniesse es so, einfach zu tun, wonach ich Lust habe und sei es noch so naiv, es auszukosten und jemanden dabei zu haben, der den spass teilt!

Balclutha-Dunedin

 

Es sind nun wieder eher sanfte und flache Hügel, die wir durchfahren und nach etwa dreissig Kilometern kommt wieder einmal eine Ortschaft: Milton – und bei diesem schönen Wetter ist direkt wieder Zeit für eine Tip-Top. Wir schlendern durchs Städtchen und beim Metzger muss ich doch zweimal schauen. Der hat cooked Ham Hocks, ready to eat! Gekochte und geräucherte Gnagis für 5$50. Eins ist gut 30 cm lang und wiegt wahrscheinlich mehr als ein Kilo und das Beste – es hat eine wunderbare Schwarte dran! Wer mich kennt, muss nicht fragen, was passiert ist … Die Haxe kommt noch auf dem Parkplatz in den Kühlschrank und dann geht‘s zum Tip-Top. Das essen wir dann im Schatten unter einer grossen Linde neben dem Kriegsdenkmal und man wird nachdenklich. Warum sind im ersten Weltkrieg allein aus einem so kleinen Provinznest fast zweihundert Männer in Europa gestorben? Wozu? Für wen?
Bis wir in Dunedin ankommen – es sind heute etwas über 80 Kilometer – dräuen bereits wieder neue Wolken und Nebel schleichen, wie mir scheint, vom Meer her und füllen das Quartier auf, wo wir im Kiwi-Holiday Park für heute einen Standplatz erhalten. Auch über den nahen Berg mit der Sendeantenne legt sich eine Haube, wie ein flüssiger Zuckerguss auf einen Cake und oben schaut der ganze Sendeturm darüber hinaus. Wir schaffen es gerade noch auf die Düne zu klettern, die etwa einen Kilometer vom Park entfernt ist, um abermals in ein Nebelmeer zu schauen. Der Regen beginnt, noch bevor wir wieder daheim sind.

 

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