Es ist immer noch trübes Wetter in Wanaka und es beginnt sogar zu regnen und trüb werden wohl unsere Erinnerungen an Wanaka bleiben, dass wir nie mehr das Bedürfnis haben, Wanaka nochmals gesehen zu haben, nicht so wie wir das dieses Mal für viele der Destinationen hatten, die wir noch einmal besucht haben.
Zum Beispiel das Cardrona Valley mit seinem Cardrona Hotel und dem Oldtimer aus dem Jahre 1926 vor dem Haus und den Banknoten an der Decke der Bar. Auch hier müssen wir wieder zu einem Kaffee einkehren und die Atmosphäre eines 154 Jahre alten Hotels fühlen und draussen im Garten neben dem brennenden Cheminée leere ich ganz unkonventionell meinen Cappuccino über den Tisch und auf meine Hosen.
Vorher aber kamen wir an einem langen Zaun vorbei, an dem hunderte oder tausende von BH‘s hingen. Was soll das jetzt? haben wir richtig gesehen? Wir müssen nochmals umkehren. Wir haben uns tatsächlich nicht geirrt. Ein pinkfarbenes Plakat heisst einen willkommen in Bradrona und bedankt sich für den Besuch des wundervollen Tales und man solle einen kleinen Moment an die Neuseeland Brustkrebs Foundation verschwenden. Spenden würden zu 100% dieser Institution zukommen. Also einen BH habe ich keinen übrigen und irgendwie habe ich das ganze glaub auch nicht richtig verstanden, aber eine goldene Münze werfe ich trotzdem in das pinkfarbene Kästchen mit der pinkfarben aufgezeichneten Schlaufe.
In Australien ist mir auch schon mal eine ähnliche Aktion mit pinkfarbenen Schleifen begegnet, bei der es auch um Brust-krebs ging.
Von hier geht‘s nun wieder das malerische Cardrona Valley hinan, wo die Strasse von einem Bächlein in einem Meer von Lupinen begleitet wird, wo wir letztes Mal meinten, das Wasser fliesse bergwärts. In diesem Gebiet wimnmelt es von Kaninchen. Man sieht sie im Feld und auch überall ihre Löcher in den Bördern, aber die meisten, die man zu Gesicht bekommt, sind nur noch hässliche unkenntlich Flecken auf dem Asphalt. Die Strasse ist richtig gepflastert davon. Manchmal kann man noch erkennen, was es war. Ein frisches Opfer, das sich noch lohnt, wird manchmal von den Vögeln unter Lebensgefahr von der Strasse gezerrt. Was auf der Nordinsel die Possums sind, hier sind es Kaninchen.
Dann kommt wieder ein Gebiet mit Tussok-Gras, welches die Hügel bis hinauf zum Pass mit ihren goldenen Grasbüscheln überziehen. Bei Sonnenschein würde alles in reinstem Gold leuchten.
Beim Aussichtspunkt auf die andere Seite hinüber, wo man nach Queenstown und Arrowtown sieht, ist es saukalt. Wolken schleichen sich dem gegenüberliegenden Berg nach und ein kalter, unfreundlicher Wind treibt einen schnell wieder zurück ins Auto.
Erst jetzt beginnt das Abenteuer, von dem einer in einem Reiseführer gesprochen hat. Diese Strecke sei nur für solche, die Kurven fahren könnten und wir fragen uns, was der wohl gemeint hat. Sicher ist der noch nie in der Schweiz Auto gefahren.
Wir zählen nur sechs Fast-Haarnadelkurven.
Zuerst fahren wir in Queenstown zu Britz und tauschen unser Navy-Tablet aus, weil der Hotspot einfach nicht richtig funktionieren will. Ist man glücklicherweise mal verbunden mit dem Internet und will zum Beispiel seine Seiten aktualisieren, klemmt es die Verbindung unvermittelt ab und man kann wieder von vorn beginnen, wenn überhaupt. Zuvorkommend tauschen sie uns das Ding aus und nun spricht unsere Lady halt Englisch. Ich glaube, sie versteht auch uns nicht, denn wir möchten noch zu Top10, wo wir letztes Mal in diesem feudalen Campingplatz Station machten und sie führt uns weit hinaus aus Queenstown und wir landen am Arthurs peak. Wir finden heraus, dass jener Platz aus unserer Erinnerung heute nicht mehr von Top10 geführt wird. Zum Glück war der ‚neue‘, dort am Arthurs peak ausgebucht und wir fanden per Internet für heute eine Unterkunft in Arrowtown, diesem historischen Goldgräberstädtchen, etwa 12 km von Queenstown entfernt, welches es uns letztes Mal sehr angetan hat.
Sobald unser Auto am Nuggi hängt, marschieren wir in die Stadt und René schaut sich dort in der Jade-Manufaktur für ein paar neue Greenstone-Ringe um, aber er bekommt in seiner Gerösse nur zwei, dabei stand das
ganz oben auf seiner Wunschliste. Er trägt wohl eine zu gängige Grösse.
An der Rezeption kaufe ich mir für 2 NZ$ 250 Mega fürs Internet, was ich noch alles heute Abend verbrate, weil unsere neue Lady halt ebenfalls nicht das macht, was sie sollte.
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