17-11-15 Singapur

Unser Flug geht heute um 20:50 Uhr weiter und so können wir noch den ganzen Tag hier in Singapur vertrödeln. Ich möchte noch ein Foto von diesem Durian-Laden haben, mit den Früchten, die hier im Hotel und auf allen U-Bahnen unerwünscht sind, weil man ihnen nachsagt, dass sie stinken. Durians sind Früchte, die man entweder heiss liebe oder dann eben gerade das Gegenteil. Ich habe ja das letzte Mal hier in Singapur Durians probiert, aber dass ich sie heiss liebe, könnte ich nicht unbedingt sagen, aber dass sie stinken, hätte ich jetzt auch nicht behaupten können. Als wir gestern Abend nach dem Essen nach Hause schlenderten, habe ich doch mit plötzlicher Sicherheit gewusst, dass es hier nach Durians riecht und zwar, bevor ich sah, dass wir an diesem Stand vorbeikamen, der diese Früchte anbietet. Also hat sich da doch etwas eingeprägt.
So erkunden wir heute einmal Singapurs Chinatown bei Tag. Unter Tag führt uns dann die U-Bahn nach Little India, denn dort waren wir noch nie. Vielleicht gibt’s dort etwas zum Mittagessen, Inder sind ja oft Vegetarier. Wir geraten dort neben einem Foodcourt auch in eine Markthalle, wo ich meine Durian-Bilder gerade mit Riesenkalibern von Brotfrüchten zum Vergleichen ergänzen kann. Mir hätte eigentlich vorher bewusst sein sollen, dass man mit einem Vegetarier besser nicht durch die Gänge, wo man Fische und Fleisch, welches auch noch verarbeitet wird, anbietet, schlendern sollte. René ist jedenfalls der Appetit vergangen, ob nun vegetarisch oder nicht. Dann lassen wir uns vom Stadtplan verführen, auf dem irgendwo in der Nähe einer U-Bahnstation ein Park eingetragen ist. Park tönt ja gut und man stellt sich etwas frischere Luft zum Auftanken vor. Mit unserer Singapur-Card sind wir schnell dort. Nur finden wir nicht viel von einem Park, weder Bank zum Picknicken, noch einen Eingang in eine Art Urwald, der zwar dort schon mit einem undurchdringlichen Dickicht an die Strasse grenzt. Es gibt nicht mehr als ein paar Bilder von einer schönen Blume am Wegrand und jungen, wilden Bananen an den Stauden im Gestrüpp mitten in der Schwüle der Grossstadt.

Singapur

 

Also mit der klimatisierten U-Bahn wieder zurück nach Chinatown, wo wir in unserem uns nun schon bekannten Restauräntchen dann doch noch zu einer Schale Reis kommen, bevor wir im Hotel unser dort deponiertes Handgepäck auslösen.
Bis zum Changi Airport geht die zwar rassige Fahrt mit der MRT trotzdem eine Stunde. Ich ergötze mich wieder darüber, dass an jeder der 16 Haltestellen über Lautsprecher in perfektem Timing mit der Ansage für die nächste Haltestelle begonnen wird und darauf in fünf Sprachen die Übersetzung von: please mind the gap, das heisst, dass man nicht zu tief ins Handy starren, sondern auf den Spalt zwischen Trittbrett und Plattform achten soll. Dabei ist der meistens weniger als 5 cm breit. In einer Sprache heisst es dann jedes Mal etwas von „berhäppyhäppidiruangplattform“.
Anschaulich wir einem auch überall gezeigt, mit welchen Bussen man rechnen muss, wenn man zum Beispiel etwas isst oder trinkt, das kostet 500 Singapur Dollars, rauchen schon ganze SG$ 1’000 und entflammbare Sachen mitzuführen sogar 5’000. Ob da ein Zigarettenanzünder auch gemeint ist? Durians mitzubringen ist nur nicht erlaubt, darauf steht aber immerhin keine Busse.
Die riesigen Flughafenhallen sind wiederum mit üppigsten Dekorationen geschmückt. Diesmal ausser den Farben rot-grün-weiss, nicht nach unserem weihnächtlichen Begriff, sondern mit riesigen Fantasiefiguren in einem Wald von mit Schnee überzuckerten Pilzen.
Im Gepäckaufbewahrungs-Schalter bekommen wir auch unser gröberes Gepäck wieder ausgehändigt und können es bereits wieder einchecken und um halb zehn Uhr startet unsere Maschine und unter uns sieht man bald wieder die Lichter der vielen hundert Schiffe, die im Meer vor Singapur für mich dessen Markenzeichen symbolisieren.
Uns bleibt nun noch die letzte Hürde, die letzten neun Stunden eingesperrt im riesigen Airbus A380 dem neuen Tag entgegen zu fliegen, der bereits nach fünf Stunden über Sydney beginnt. Nach weiteren drei Stunden landen wir in Neuseeland, das mit neuen Abenteuern auf uns wartet.

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